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Tiersitter:in werden: Tipps für den Start in die Haustierbetreuung

  22. April 2025,    6 min. lesen,
Sie wollen Haustiersitter:in werden und fragen sich, wie Sie am besten anfangen? Eines steht fest: Ob als Nebenjob oder einfach aus Tierliebe – wer Hundesitter:in oder Katzensitter:in werden möchte, sollte sich gut vorbereiten. Denn nicht nur das Tier, sondern auch die Besitzer:innen verlassen sich auf Sie.
Damit Sie beim ersten Einsatz alles im Griff haben, finden Sie hier hilfreiche Tipps für den Anfang. Von der Vorbereitung zu Hause bis zu den wichtigsten Fragen an die Familien.

Als erstes sollten Sie entscheiden, wo Sie das Haustier betreuen möchten. Ist Ihre Wohnung oder Ihr Haus dafür geeignet? Können Sie nur im Haushalt der Besitzer:innen auf das Tier aufpassen? Ist beides möglich?

Wenn Sie eine Antwort für sich gefunden haben, fügen Sie diese Information in Ihr Profil ein. Beschreiben Sie außerdem Ihre weiteren Möglichkeiten, Fähigkeiten und Erfahrungen. Damit ist der Grundstein gelegt und Sie sind fast bereit für Ihre erste Haustierbetreuung.
Achten Sie darauf, Ihr Profil vollständig auszufüllen. Diese Details sollten unbedingt erwähnt werden:

  • Ihre Erfahrungen: Welche Tiere haben Sie bereits betreut? Große Hunde, bestimmte Rassen oder auch Katzen?
  • Ihre Möglichkeiten: Wann und wo können Sie Tiere betreuen? Nur stundenweise, tagsüber oder auch über Nacht? Bei sich zu Hause oder lieber direkt bei der Familie? Für einen Tag oder mehrere? Und leben bei Ihnen eigene Haustiere oder Kinder?
  • Ihre Fähigkeiten: Bieten Sie ausschließlich Betreuung an oder übernehmen Sie auch Spaziergänge, Spielzeiten, Fütterung, das Training von Kommandos oder die Fellpflege?
  • Ihre Fragen: Was möchten Sie im Vorfeld über das Tier wissen, das Sie betreuen werden?

Haustierbetreuung bei sich zu Hause

Wenn Sie planen, Tiere bei sich zu Hause zu betreuen, sollte Ihre Wohnung oder Ihr Haus gut dafür vorbereitet sein. Was ist wichtig?
  • Genügend Platz für Spiel und Bewegung. Wie viel Platz notwendig ist, hängt natürlich von der Tierart und Größe ab. Ein Mastiff hat andere Ansprüche als ein Yorkshire Terrier oder eine Katze.
  • Ein Rückzugsort zum Ausruhen. Selbst die aktivsten Tiere brauchen Momente der Ruhe. Katzen lieben erhöhte Plätze, an denen sie ungestört sein können. Hunden hilft oft eine vertraute Transportbox, eine weiche Decke oder ein gemütlicher Korb, um zur Ruhe zu kommen.
  • Schöne Spazierwege in der Nähe. Fast überall gibt es Orte, die Tiere besonders mögen. Vielleicht entdecken Sie in Ihrer Nähe sogar ein Trainingsgelände oder einen Hundespielplatz. Etwas Erkundung lohnt sich.
Tipp von Sitters.at
Sie möchten beim Gassigehen nicht ständig dieselben Runden drehen? Online-Karten und Foren helfen dabei, die schönsten Spazierwege und Hundezonen in Ihrer Umgebung zu finden.
  • Transport organisieren. Haben Sie die Möglichkeit, das Tier selbst mit dem Auto abzuholen und zu sich nach Hause zu bringen? Dann sollte das unbedingt in Ihrem Profil stehen. Ist das nicht möglich, übernimmt den Transport in der Regel der Besitzer oder die Besitzerin.
  • Informationen zu weiteren Hausbewohner:innen.
    Leben noch andere Personen, Tiere oder Kinder bei Ihnen im Haushalt? Dann erwähnen Sie das offen in Ihrem Profil, denn nicht jeder Hund oder jede Katze verträgt sich problemlos mit Artgenossen oder kleinen Kindern.
  • Ideen zur Beschäftigung haben.
    Viele Tierhalter:innen wünschen sich mehr als nur sichere Betreuung, nämlich auch Abwechslung und Spaß für ihr Haustier. Informieren Sie sich über geeignetes Spielzeug und überlegen Sie, wie Sie Hunde und Katzen beim Gassigehen oder in der Wohnung sinnvoll beschäftigen können.
  • Kleine Grundausstattung bereithalten.
    Was gebraucht wird, hängt davon ab, was Sie mit dem Besitzer oder der Besitzerin vereinbart haben – viele stellen alles Nötige zur Verfügung. Trotzdem ist es sinnvoll, ein paar Dinge als Reserve im Haus zu haben.

Liste der notwendigen Ausstattung für die Haustierbetreuung

Ob die Utensilien zur Verfügung stehen oder Sie diese selbst bereitstellen – es ist ratsam, eine Liste der benötigten Dinge zu erstellen, um vor allem bei längerer Betreuung nichts zu vergessen.
  • Futter (mit Angaben zu Menge, Fütterungshäufigkeit und -zeiten)
  • Futternäpfe und Wasserschalen (für Katzen eventuell auch Trinkbrunnen)
  • Leckerlis als Belohnung
  • Spielzeuge
  • Medikamente
  • Körbchen, Transportbox oder Decke
  • Halsband (mit Kontaktinformationen des Besitzers)
  • Geschirr, Leine, Maulkorb
  • Hundekotbeutel oder Katzentoilette mit Streu
  • Tierfreundliche Reinigungsmittel

Haustierbetreuung bei der Familie zu Hause

  • 🏠 Lassen Sie sich die Wohnung zeigen. So behalten Sie leichter den Überblick über Ihre Aufgaben und wissen genau, was wo zu tun ist.
  • 🔑 Eingänge und Ausgänge. Wo passen die verschiedenen Schlüssel? Manchmal kann das Öffnen und Schließen der Türen tückisch sein. Testen Sie deshalb gemeinsam mit der Familie alle Zugänge, damit Sie sich später nicht versehentlich aussperren.
  • 🌱 Weitere Aufgaben. Können Sie die Familie zusätzlich unterstützen, etwa beim Blumengießen? Sprechen Sie ab, wie oft und wann dies zu tun ist
  • 🐶 Grundbedürfnisse des Tieres. Futter, Wasserschüssel, Kotbeutel – wo befinden sich alle wichtigen Utensilien? Erkundigen Sie sich, wo Sie Ersatz besorgen können, falls etwas ausgeht.
  • 🚫 Verbotene Bereiche. Darf das Tier auf die Arbeitsplatte springen? Kann es ins Wohnzimmer? Sollte es nur drinnen bleiben oder darf es auch nach draußen? Klären Sie ab, wo sich das Tier aufhalten darf und welche Plätze tabu sind.
  • 🧹 Reinigungsutensilien. Auch wenn Sie nicht zum Putzen gekommen sind, kann es notwendig sein, Tierhaare zu entfernen oder ein Malheur zu beseitigen. Erkundigen Sie sich, wo sich die nötigen Reinigungsmittel und Putzlappen befinden.
  • 🗑 Mülltrennung beachten. Wie wird im Haushalt der Müll getrennt? Falls Sie das Haustier in einer Wohnung betreuen, fragen Sie nach dem Standort der Mülltonnen.
  • 💻 Internetverfügbarkeit. Falls Sie eine Internetverbindung benötigen, erkundigen Sie sich höflich nach dem WLAN-Passwort.
  • 🏞 Tipps für Ausflüge in der Umgebung. Die Halter:innen kennen ihre Umgebung am besten. Fragen Sie nach Tipps, wo Sie am besten mit dem Haustier spazieren gehen können oder wo sich die nächste Hundewiese befindet.
  • 👪 Besonderheiten in der Nachbarschaft. Gibt es in der Nachbarschaft aggressive Hunde, mit denen das zu betreuende Haustier lieber keinen Kontakt haben sollte? Oder könnte eine neugierige Katze auftauchen? Solche Hinweise helfen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Neben der praktischen Vorbereitung ist gegenseitiges Vertrauen wichtig. Besonders wenn eine längere Betreuung geplant ist, empfiehlt es sich, die Familie schon vor dem ersten Einsatz persönlich kennenzulernen. So starten Sie gut organisiert in Ihre neue Aufgabe als Tiersitter:in.

Was Sie als Tiersitter:in unbedingt fragen sollten

Vergessen ist menschlich – auch Tierhalter:innen denken nicht immer an jedes Detail. Damit Sie bestens vorbereitet sind, sollten Sie ein paar wichtige Fragen stellen, wenn bestimmte Themen im Gespräch nicht von selbst auftauchen.

Allgemeine Informationen

  • Alter & Rasse: Wie alt ist das Tier? Handelt es sich um einen Mischling oder eine bestimmte Rasse?
  • Gesundheit: Gibt es Vorerkrankungen oder Allergien? Benötigt das Tier Medikamente, die regelmäßig verabreicht werden müssen?
  • Kommunikation: Möchte die Familie Fotos oder Updates während der Betreuung? Wie oft und wann lieber nicht?
  • Notfallkontakte: Wie lautet die Nummer des Tierarztes oder der Tierärztin sowie eines Familienmitglieds für den Notfall?
  • Futtergewohnheiten: Was frisst das Tier? Wie oft wird es gefüttert? Hat es Vorlieben oder gibt es Futter, welches das Tier gar nicht verträgt? 
  • Die Sache mit dem Geschäft: Wie läuft das mit dem Gassigehen oder der Katzentoilette? Gibt es feste Zeiten oder Signale?
  • Routine: Wann beginnt und endet der Tieralltag? Kennt das Tier feste Rituale, etwa Spaziergänge zu bestimmten Uhrzeiten?
Schon gewusst?
Manche Tierhalter:innen setzen auf Rohfütterung, auch bekannt als BARF. Dabei geht es um eine Fütterungsmethode für Hunde und Katzen, die sich an der natürlichen Ernährung von Wildtieren orientiert. Übernehmen Sie die Haustierbetreuung bei sich zu Hause, sollten Sie Folgendes beachten: Rohes Fleisch wird meist tiefgekühlt aufbewahrt und muss rechtzeitig aufgetaut werden. Etwas Platz im Gefrierfach kann da sehr hilfreich sein.

Verhalten und Charakter des Tieres

  • Ausdauer & Bewegungsdrang
    Wie aktiv ist das Tier? Reicht ein kleiner Spaziergang, um es auszulasten, oder braucht es Bewegung und Action? Bei Hunden lohnt sich die Frage: Zieht er an der Leine? Neigt er dazu, loszurennen?
  • Persönlichkeit & Nähebedürfnis
    Wie steht das Tier zu Körperkontakt? Mag es Streicheleinheiten oder braucht es lieber Abstand? Lässt es sich tragen? Und wie schläft es ein – lieber mit Gesellschaft oder allein?
  • Geräusche & Gewohnheiten
    Macht das Tier in bestimmten Momenten auffällige Geräusche – zum Beispiel Miauen bei Hunger oder Winseln, wenn es Aufmerksamkeit möchte?
  • Eigenheiten & Marotten
    Manche Tiere fühlen sich nur wohl, wenn die Türen in der Wohnung offenstehen. Andere reagieren empfindlich auf laute Telefonate. Fragen Sie nach, auch solche Details können in der Betreuung eine Rolle spielen.
  • Gefühle & Reaktionen
    Wovor hat das Tier Angst? Wie beruhigt es sich? Und was kann aggressives Verhalten auslösen? Solche Infos helfen, in heiklen Situationen richtig zu reagieren.
  • Erziehung & Training
    Welche Kommandos kennt das Tier? Hat es eine Grunderziehung genossen? Gab es vielleicht schon einmal Probleme mit unerwünschtem Verhalten?
  • Sozialverhalten
    Ist das Tier an andere Menschen, Kinder oder Artgenossen gewöhnt? Oder braucht es Abstand und ein ruhiges Umfeld?

Gute Betreuung beginnt mit guter Kommunikation

Jede Familie hat eigene Vorstellungen, jedes Haustier seinen eigenen Charakter. Wenn Sie Tiersitter:in werden und gut vorbereitet in die Betreuung starten möchten, ist es wichtig, sich über die Regeln im Haushalt zu informieren, gezielt nachzufragen und Ihre eigenen Erfahrungen einzubringen. So sorgen Sie dafür, dass die Betreuung reibungslos funktioniert – für Sie, das Tier und die Familie.